Gedichte für die Seele
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Kunst hat in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt - es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Musik höre, ein Buch lese, schreibe oder mich mit Malerei beschäftige. Und obwohl ich schon immer geschrieben und gemalt oder gezeichnet habe, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages mit einem dieser künstlerischen Interessen an die Öffentlichkeit treten würde, geschweige denn mit mehreren.
Auf der einen Seite stand und steht das Bild des hungernden Künstlers, das in der Gesellschaft nur allzu gerne verbreitet wird, auf der anderen Seite stehen die Selbstzweifel und das Imposter-Syndrom, die viele - mich eingeschlossen - lange davon abhalten, ihrem natürlichen Drang und künstlerischen Wunsch zu folgen.
Was mich zusätzlich einschränkte, war mein Hang zur Perfektion - ein Text oder ein Bild war für mich nie gut genug oder fertig, da ging noch mehr!
Dass ich in diesem Moment, in diesen Zeilen, die ich mit dir teile, so frei und ungezwungen genau das schreiben und mich verletzlich zeigen kann, zeigt, dass ich mich genau so fühle: frei und ungezwungen.
Mit dem Gedichtband “fünfzig”, der dieses Jahr an meinem 50. Geburtstag, am 12.03., erschienen ist, sind es nun zwei Bücher, die ich im Selbstverlag herausgegeben habe:
“Digitale Achtsamkeit für Selbstständige”, das im Mai 2023 erschienen ist und das es auf die Longlist für den Buchpreis 2023/24 des Selfpublishing-Verbandes geschafft hat, und nun “Fünfzig: Ein Geburtstag in Gedichten”.
Der Gedichtband enthält auch einen Teil meiner Bilder und Zeichnungen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Einige davon können sogar im Original hier auf meiner Website erworben werden.
Warum ich mich jetzt so künstlerisch entblöße? Ich kann nicht genau beschreiben, was diesen mutigen Wandel in mir ausgelöst hat.
Vielleicht die Tatsache, dass ich nicht mehr in den sozialen Medien aktiv bin und dadurch viel mehr Zeit und Muse für meine Kunst habe - ohne mich ständig mit anderen vergleichen zu müssen oder meine Kreativität den Launen der jeweiligen Algorithmen zu opfern.
Vielleicht, weil ich inzwischen viel achtsamer und werteorientierter lebe als früher.
Vielleicht aber auch, weil ich fünfzig geworden bin. Vielleicht ist es Teil der natürlichen Entwicklung, dass man sich plötzlich Gedanken macht wie:
Was habe ich jetzt noch zu verlieren oder was kann ich jetzt tun, jetzt, wo ich niemandem (mehr) etwas beweisen muss oder wenn ich mich nicht jetzt (endlich) ganz so zeige, wie ich bin, wann dann?
Nicht, dass ich mich bisher verstellt habe - aber den künstlerischen Teil in mir habe ich jahrelang für mich behalten. Allein schon das Wort: Künstler, Künstlerin!
Ab wann gilt man als einer? Gibt es dafür Regeln, eine Checkliste oder gar einen Test, den man ablegen muss? Wie viele Punkte muss ich in diesem Test mindestens erreichen, um als Künstlerin zu gelten? Muss ich das dem Finanzamt melden? Fragen über Fragen.
Und es kommt noch schlimmer: Ich habe entdeckt, dass ich das Abstrakte liebe. In Text und Bild - je abstrakter, desto besser. “Ist das Kunst oder kann das weg?” - Wenn die Frage aufkommt, ist es immer Kunst - zumindest für mich.
Ich könnte natürlich auch gegenständlich malen, aber das will ich nicht. Abstrakte Kunst entfernt sich von der Darstellung erkennbarer Gegenstände oder Szenen und konzentriert sich stattdessen auf Farben, Formen und Linien, um Gefühle oder Eindrücke auszudrücken. Ich nenne das auch intuitive Malerei.
Dabei können auch abstrakte Landschaften oder Porträts entstehen - aber es geht mehr um das Fühlen, Wahrnehmen und Ausdrücken als um die fotorealistische Darstellung einer Situation oder einer Person.
Ähnlich verhält es sich mit der Poesie: Die Unterscheidung zwischen abstrakter und figurativer Kunst in der Welt der Poesie lässt sich am Umgang mit Sprache und Bildern festmachen.
In der Poesie entspricht die "figurative" Kunst jenen Werken, die klare, erkennbare Bilder und Szenen verwenden, oft auch Reime, um Geschichten zu erzählen oder bestimmte Gefühle und Gedanken zu vermitteln. Diese Art von Poesie verwendet häufig Metaphern, Vergleiche und andere Formen bildhafter Sprache, die einen direkten Bezug zur realen Welt und zu konkreten Erfahrungen herstellen.
Im Gegensatz dazu ähnelt die "abstrakte" Lyrik der abstrakten Kunst in ihrer Tendenz, sich von der direkten Darstellung der Realität zu lösen. Diese Gedichte können sich mehr auf Klang, Rhythmus, Wortspiele und die Struktur der Sprache selbst konzentrieren als auf klare, bildliche Darstellungen.
Abstrakte Gedichte, wie ich auch meine bezeichnen würde, fordern den Leser oft heraus, über die bloße Oberfläche hinaus zu interpretieren, und lassen mehr Raum für persönliche Interpretation und emotionale Resonanz, die nicht unbedingt an bestimmte Bilder der realen Welt gebunden sind.
Die Gedichte in “fünfzig” sind zunächst intuitiv entstanden, als eine Art Tagebuch und “Free-Flow-Writing” in Momenten, in denen ich meine Emotionen verarbeiten wollte. Erst im Nachhinein, als der Wunsch, sie zu veröffentlichen, immer stärker wurde, habe ich an ihnen gefeilt, um sie nun in ihrer endgültigen Form zu veröffentlichen.
In diesem Feinschliff finden sich beide Ansätze wieder, denn die Wahl zwischen figurativer und abstrakter Sprache hängt von der beabsichtigten Ausdrucksweise, dem Stil und den Zielen des jeweiligen Gedichtes ab. Was alle Gedichte aber gemeinsam haben, ist, dass sie, auch wenn nur einen kleinen Teil dazu beigetragen haben, meine Seele zu heilen und so vielleicht auch deine.
Wie Poesie die Seele heilen kann
Wenn der (nicht nur) digitale Lärm des Alltags unsere inneren Stimmen oft übertönt, finden wir Trost und Verständnis in Momenten der Stille, die uns die Natur, die Achtsamkeit, die Musik, die Kunst allgemein und eben auch die Literatur und die Poesie bieten können.
Ich möchte behaupten, dass „Fünfzig: Ein Geburtstag in Gedichten“ ein solcher Ruhepol ist, der nicht nur die vielfältigen Facetten meines fünfzigjährigen Lebens einfängt, sondern auch die heilende Kraft der Poesie in den Vordergrund rücken möchte. In diesem Blogbeitrag geht es um die Fragen:
Wie kann Poesie die Seele heilen?
Und wie kannst du vielleicht durch meine Gedichte in „fünfzig“, diesen heilsamen Prozess selbst auch erfahren?
Die therapeutische Kraft der Poesie
Poesie ist eine Kunstform, die seit Jahrhunderten Menschen auf der ganzen Welt inspiriert, tröstet und verbindet. Sie hat die einzigartige Fähigkeit, das Unaussprechliche in Worte zu fassen, tiefe Emotionen zu wecken und uns auf eine Reise zu unserem innersten Selbst mitzunehmen. In den Zeilen eines Gedichts finden wir oft ein Spiegelbild unserer eigenen Erfahrungen, unserer Freuden und Leiden, unserer Hoffnungen und Ängste.
In „fünfzig“ möchte ich diese verwandelnde Kraft der Poesie nutzen, um eine Brücke zwischen den dunklen und den hellen Momenten des Lebens zu schlagen. Jedes Gedicht in diesem Band ist ein Zeugnis menschlicher Resilienz, ein Beweis dafür, dass auch in den tiefsten Tälern des Daseins Licht zu finden ist. Es ist diese Erkenntnis, die meiner Meinung nach die Poesie und das Schreiben im Allgemeinen zu einem mächtigen Instrument der Heilung macht.
Ein Fenster zum Selbst
Mit den Gedichten in „fünfzig“ möchte ich dich auch dazu einladen, dich den eigenen Gefühlen zu stellen, sie anzuerkennen und zu umarmen. In einer Welt, die oft von uns verlangt, stark und unerschütterlich zu sein und ja keine Emotionen zu zeigen, bietet die Poesie einen sicheren Raum, in dem Verletzlichkeit keine Schwäche, sondern eine Stärke ist. Durch das Lesen und Reflektieren über Poesie können wir lernen, unsere eigenen Emotionen besser zu verstehen und damit umzugehen.
Dieser Prozess des Verstehens, des Anerkennens, des Akzeptierens und des Nicht-Wertens findet sich auch in der Achtsamkeitslehre wieder und ist ein grundlegender erster Schritt für emotionale Heilung. Gedichte spiegeln die universellen Themen der menschlichen Existenz wider und erinnern uns daran, dass wir in unseren Kämpfen nicht allein sind.
Poesie als Begleiter durch das Leben
Wenn du anfängst, die Gedichte in “fünfzig” zu lesen, wirst du sehen, dass es eine Art Reise ist. Und diese Reise ist eine Einladung, Poesie als Begleiter durch unser Leben zu betrachten. Die Gedichte erinnern uns daran, dass das Leben in all seinen Formen wertvoll ist und dass jede Erfahrung, ob leicht oder schwer, Teil unseres kollektiven Menschseins ist.
Diese kleine Sammlung lädt dich ein, das Leben in all seinen Nuancen zu umarmen und die Poesie als ein Mittel zu sehen, die Schönheit und Komplexität unserer Existenz zu erforschen. Indem wir lernen, die Welt mit den Augen der Dichter zu sehen, öffnen wir uns für neue Perspektiven, für ein tieferes Verständnis und letztlich für eine reichere Lebenserfahrung.
Die Gemeinschaft, die Poesie schafft
Ein weiterer Aspekt der heilenden Kraft von Lyrik und Poesie ist die Gemeinschaft, die durch die Liebe zum geschriebenem Wort entsteht. In unserer schnelllebigen Zeit, in der TikTok-Videos nicht kurz genug sein können und in der „Social Distancing“ zwar offiziell vorbei ist und sozialen Medien alles andere als das sind, was ihr Name suggeriert, in einer Zeit, in der Isolation und Entfremdung nur allzu häufig sind, erinnern uns Gedichte daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Die Gedichte sprechen universelle Wahrheiten an, die uns alle verbinden, unabhängig von unserem individuellen Hintergrund oder unseren persönlichen Erfahrungen.
Diese Verbindung, die durch gemeinsame Gefühle und Erfahrungen entsteht, ist ein wesentlicher Teil unserer Heilung. Sie erinnert uns daran, dass wir in unserem Erleben, Fühlen und Sein nicht allein sind.
So wünsche ich mir, das die Gedichte in „fünfzig“ zu einem Gespräch werden, zu einem Austausch von Herzen, der die Isolation durchbricht und eine Brücke der Empathie und des Verständnisses baut.
Einladung zur Selbstreflexion
Jedes Gedicht in „fünfzig“ ist also eine Einladung zur Selbstreflexion. Die Poesie lädt uns ein, innezuhalten, tief durchzuatmen und einen Moment der Stille in unserem sonst so hektischen Alltag zu finden. In dieser Stille können wir uns selbst begegnen, uns unseren Ängsten, Wünschen und Träumen stellen. Diese Momente der Besinnung sind für unser seelisches Wohlbefinden und unsere persönliche Entwicklung meiner Meinung nach unerlässlich.
Fazit
Ich empfinde „fünfzig” als weit mehr als eine Sammlung von Wörtern und Bildern auf Papier. Ich empfinde diesen kleinen feinen Gedichtband als ein Zeugnis für die verwandelnde Kraft der Poesie, der Wörter, der Lyrik. Er lädt uns ein, die Tiefe unseres eigenen Seins zu erforschen, Trost in der Gemeinschaft zu finden und die Schönheit des Lebens in all seinen Formen zu feiern.
Indem wir uns auf eine poetische Reise begeben, entdecken wir nicht nur die heilende Kraft der Worte, sondern auch die Kraft, die in uns selbst liegt.
Ich möchte, dass „fünfzig“ eine Erinnerung daran ist, dass, egal welche Herausforderungen das Leben für uns bereithält, Heilung möglich ist - und dass Poesie ein guter Begleiter auf diesem Weg sein kann.
Ich lade dich ein, „fünfzig“ zu entdecken und dich von seiner Poesie berühren und heilen zu lassen. Möge dieses Buch ein Licht sein, das deinen Weg erhellt, und ein Anker, der dich in stürmischen Zeiten hält.