5 Antworten auf häufig gestellte Fragen rund ums achtsame Social Media Marketing

Du siehst und liest es überall: Achtsamkeit, Meditation, Slow Living, Minimalismus, Social Media und Digital Detox, Chakren, Yoga, Pranayama u.v.m. Kurse, Bücher, Tipps und Hacks, wie man bewusster, zufriedener, gelassener und in Einklang mit sich selbst leben und arbeiten kann. Als Gegentrend zum Always On der Hustle Culture. Denn das unersättliche „höher, weiter, mehr!“ hat uns erschöpft und erschlagen wie Insekten auf der Windschutzscheibe eines rasenden 500-PS-Flitzers auf dem digitalen Highway.

Im Gegenteil zu früher, wo es als schlimm, wenn nicht sogar peinlich galt, sich als spirituelle Person zu outen (was ich persönlich nie verstanden habe), ist es heute cool und oft auch beneidenswert. „Oh wow, du meditierst? Das habe ich noch nie ausprobiert!“

Das Wort „esoterisch“ wird aber heute lustigerweise immer noch vermieden wie Kryptonit von Superman. Manche Dinge brauchen eben länger, um ihren schlechten Ruf loszuwerden. Dabei ist „Esoterik“ ein sehr anständiges, feines Wort. Es stammt vom Griechischen ab, wie so vieles im spirituell-philosophischen Bereich und bedeutet nichts anderes als „das Innen“ und “esoterisch” entsprechend „im Innen sein“.

Der Weg nach außen ist der Weg nach innen. Alle Prozesse der Entwicklung, Verbesserung und Heilung fangen mit dem Bewusstwerden der Ist-Situation und des Selbst an. Und genau hier kommt Achtsamkeit ins Spiel. Denn nur wenn ich den gegenwärtigen Moment voll und ganz erlebe, kann ich mir meiner selbst und meiner Situation bewusst werden. Nicht, wenn ich im Gedankenkarussell noch im Gestern oder schon im Morgen meine Runden drehe.

So hat sich Achtsamkeit auch ins Marketing eingeschlichen und vor allem ins Social Media Marketing - weil die Funktionsweise dieser Plattformen unachtsam und abgelenkt sein geradezu fördern. Für mich ist achtsames Marketing humanes Marketing. Es ist ein „Wieder heimkommen“, ein Ankommen, ein „Back to the roots“, ein Check-in mit mir und meinen Zielen, Vorstellungen, Wünschen und Werten. Ja, auch ein kleiner Schritt zurück, um das Big Picture zu sehen und sich berechtigte Fragen zu stellen, wie:

„Macht mein Marketing noch Sinn?“

„Ist es stimmig mit mir?“

„Fühlt es sich gut an?“

„Bringt es mir KundInnen?“

„Fällt es mir leicht?“

Wenn du die meisten oder sogar alle Fragen gerade mit „Nein!“ beantwortet hast, dann müssen wir reden. Denn es ist höchste Zeit, dein (Social Media) Marketing zu überdenken und alternative Wege zu erforschen. Wie das achtsame Social Media Marketing.

Ich bekomme dazu oft Fragen in meinen Schnuppergesprächen und Mentoring-Sessions gestellt - die 5 häufigsten davon habe ich dir gleich mitgebracht, um den Nebel zu klären. Bist du bereit? Los geht‘s.

 
Frage 1: Ich kann mir Achtsamkeit in Kombination mit Social Media Marketing nicht vorstellen. Wie funktioniert das?

Geschmeidig! Oder: Wenn Achtsamkeit und Social Media ein Baby bekommen würden, würde es nie schreien und selig vor sich hin glucksen.

Achtsames Social Media Marketing bedeutet, diese Medien mit Intention zu nutzen, bewusst Inhalte zu konsumieren und eigene zu erstellen, die deinen persönlichen Werten treu bleiben. Während du aktiv interagierst oder durch deine Feeds stöberst, bleibst du präsent und fokussiert und verlierst dich nicht in den unendlichen Weiten des Social Media Kosmos.

Mit einer achtsamen Social Media Präsenz schaffst du aber auch Mehrwert für andere und baust eine wertvolle und helfende Gemeinschaft auf. Mit der Zeit wirst du gelassener und zufriedener – ohne alle fünf Minuten Instagram und Co. checken zu müssen. Du gewinnst wertvolle Zeit, Energie und Kreativität zurück und die Sicherheit, selbst entscheiden zu können, wie du dich zeigen möchtest, weg von Must-Dos diverser Social Media Gurus.

Frage 2: Ich möchte auf Social Media gar nicht verzichten. Ist achtsames Social Media Marketing trotzdem etwas für mich?

Du generierst Umsatz über Social Media? Prima! Never change a running system - aber du kannst dir dennoch darüber Gedanken machen, wie du mit weniger Stress und Aufwand zum gleichen Ergebnis kommen kannst, korrekt? Denn genau hier wird in deinem Fall Achtsamkeit helfen: nicht gefühlt 99% deines Tages mit Marketing zu verbringen, aber bewusst und fokussiert in strukturierten Prozessen und Abläufen an der Weiterentwicklung deines Business zu arbeiten.

So bleibt am Ende des Tages tatsächlich viel Zeit übrig - die du genau mit den Dingen und Menschen bereichern kannst, für die du vorher keine Zeit und Energie hattest. In meinem Fall zum Beispiel hat mir die Umsetzung vom achtsamen Marketing die Lebensqualität - zu meiner eigenen Überraschung - unwiderruflich verbessert: Ich arbeite nicht mehr am Wochenende, lese jetzt viel mehr, habe angefangen, mein eigenes Buch zu schreiben, habe geliebte Hobbys wieder aufgegriffen und bin mehr in der Natur.

Frage 3: Muss ich dafür jeden Tag meditieren?

Ja, und zwar dreimal, jeweils eine Stunde vor dem Essen am offenen Fenster nach Osten gerichtet. Räucherstäbchen optional.

Natürlich nicht. Du darfst genau das machen, was dir und deiner mentalen und körperlichen Gesundheit guttut, um dir Räume zu schaffen, die dir Ruhe, Kraft und Inspiration schenken. Das kann etwas Spirituelles sein oder was Sportliches. Das kann ein Hobby sein oder ganz einfach deine Auszeit mit der Familie.

In meiner abgeschlossenen Membership für achtsames Social Media Marketing SAM zum Beispiel stand das M für „meditate“, um den Achtsamkeits-Faktor ins Spiel zu bringen, der sich aber über das ganze Mentoring wie ein Schirm aufspannt. Habe ich Meditationen innerhalb der Mitgliedschaft angeboten, um Ruhe, Klarheit und Fokus zu üben? Klar, als Meditierende und Meditationslehrerin kann ich gar nicht anders. Mussten die TeilnehmerInnen die Meditationen mitmachen? Nein, das ist jedem Mitglied selbst überlassen. Es ist eine Einladung, keine Verpflichtung.

Frage 4: Was brauche ich, um achtsames (Social Media) Marketing umzusetzen?

Alles, was du brauchst, hast du schon:

Eine online Präsenz, dein Business, aber auch deine innere Ressourcen, die du aktivieren kannst.

Die Entschlossenheit und das Bedürfnis, selber bestimmen zu wollen, wie du dein Business und dein Leben führst und wie und wo du deine Botschaft in die Welt tragen möchtest.

Die Geduld und Ausdauer, um nachhaltige Ziele zu erreichen.

Das Verständnis und die Akzeptanz, dass du, dein Business, das Leben, euch stetig verändert und weiterentwickelt und nichts in Stein gemeißelt ist.

Das Bewusstwerden, das irgendwas nicht stimmt, dass du zu viel Zeit mit deinem Marketing verbringst, gefühlt den ganzen Tag online und erreichbar bist, dich gestresst und überfordert fühlst.

Die Bereitschaft zur Veränderung.

Frage 5: Was ist verkehrt am klassischen Social Media Marketing, das man mit Achtsamkeit besser machen kann?

Alles!

Nein, natürlich kann Social Media Marketing dazu verhelfen, mehr Umsatz und KundInnen zu generieren, die Bekanntheit zu steigern, eine Community zu bilden usw. Und daran ist auch nichts verkehrt. Aber die negativen Seiten und Effekte von Social Media kann man auch nicht wegleugnen: Daten(un)sicherheit, FOMO, Vergleicheritis, Frust, Depressionen, konstante Ablenkung, reduzierte Aufmerksamkeitsspanne und demolierter Fokus - um nur ein paar zu nennen. 

Als Selbstständige kämpfen wir täglich mit all diesen Phänomenen plus dem Algorithmus, der ständig von uns was Neues und anderes abverlangt, um nicht im Feed-Limbo zu versinken.

Achtsamkeit hält dagegen und sagt:

Moment mal, das tut mir so nicht gut, wie kann ich es anders machen?

Wie kann ich diese Medien nutzen, ohne mich darin zu verlieren und zu verletzen?

Wie kann ich diese Plattformen als Tools nutzen und nicht andersrum?

Wie kann ich mich schützen und mein Business weiterhin auf Erfolgskurs halten?

Achtsamkeit kann also dein Schutzschild werden und dich vor den Gefahren und Fallen der Social Media Welt bewahren, damit du auch künftig daran so weit wie möglich unversehrt und siegreich teilhaben kannst. 🤎