Podcast | Slow Living: Wie du mehr Ruhe in deinen Alltag bringst
Heute tauchen wir ein in die Philosophie des Slow Living - eine Gegenbewegung zur Hektik und zum Stress des modernen Alltags. Gemeinsam erkunden wir, wie entschleunigtes Leben nicht nur mehr Achtsamkeit, sondern auch eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserer Umwelt schaffen kann.
Ich teile meine Gedanken darüber, was Slow Living ausmacht, warum es mehr als nur ein Trend ist und wie kleine, bewusste Momente - wie die erste Tasse Kaffee des Tages oder ein achtsamer Spaziergang - wahre Oasen der Ruhe in unserem Alltag schaffen können.
Wir sprechen über die kleinen Routinen, die uns helfen können, den Augenblick zu genießen, statt von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen - diese Folge lädt dich ein, Slow Living in dein Leben zu integrieren.
Zum Abschluss gibt es wie immer ein paar Journaling-Fragen, die dir helfen können, deinen ganz persönlichen Weg zu mehr Ruhe und Qualität im Alltag zu finden:
Welche Bereiche meines Lebens könnten von Entschleunigung profitieren?
Wie fühlt es sich an, bewusst langsamer zu leben?
Was bedeutet Qualität für mich im täglichen Leben?
Ich freue mich auf dein Feedback, deine Gedanken und deine Einstellung zur Spiritualität. Danke für deine Podast-Treue und viel Spaß beim Zuhören!
(Das Transkript und die Shownotes der Folge findest du weiter unten 👇🏽)
Transkript
Hallo und herzlich willkommen zur heutigen Podcast-Folge im Ausgesprochen Achtsam-Podcast. Mein Name ist Rini Pegka. Heute widmen wir uns einem Thema, das gerade in der hektischen Welt, in der wir leben, immer wichtiger wird, und zwar Slow Living. Es gibt ja schon die Bewegungen des Slow Foods und Slow Living.
Vielleicht hast du ja schon mal davon gehört oder beschäftigst dich sogar damit. Slow Living ist im Grunde eine Art Gegenbewegung zu dem, was viele von uns tagtäglich erleben, dem ständigen Stress, der Hektik, dem Gefühl, allem hinterherzuhecheln oder immer produktiv sein zu müssen. Und Slow Living bedeutet eben, das Tempo zu drosseln und bewusster zu leben. Und in einer Zeit, in der es immer ums Höher, Schneller, Weiter geht, kann es wirklich eine richtige Wohltat sein, einfach mal durchzuatmen und auch die kleinen Momente des Alltags, die so wertvoll sind, wirklich zu genießen.
Und ich möchte in dieser Folge ein bisschen darauf eingehen, was hinter der Philosophie steckt und wie du vielleicht auch so durch kleine Veränderungen, sehr realitätsnahe Anpassungen, mehr Ruhe und Achtsamkeit in deinen Alltag bringen kannst.
Slow Living ist keine Methode. Es ist mehr als nur eine für viele vielleicht auch als Selbstoptimierung wahrgenommene Methodik, also ganz und gar nicht, das Leben zu entschleunigen. Für mich ist es eine Lebenseinstellung und auch eine Lebensumstellung, denn im Kern geht es darum, Qualität über Quantität zu stellen. Das bedeutet, sich eben auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind.
Das können wirklich Dinge sein, aber auch Handlungen, Gewohnheiten, Aktivitäten und eben den Druck loszulassen, immer mehr und schneller leisten zu müssen. In der Slow-Living-Philosophie steht der Fokus auf bewussten Entscheidungen und Achtsamkeit im Vordergrund. Statt also durch den Tag zu hetzen, geht es darum, immer wieder innezuhalten und den Moment wahrzunehmen, auch wenn es nur für eine Minute oder ein paar Minuten ist.
Das kann bedeuten, und was ich immer wieder auch teile, diese eine morgendliche, die erste morgendliche Tasse Kaffee oder Tee wirklich zu genießen, anstatt sie hastig auf dem Weg zur Arbeit runterzukippen oder sich ganz bewusst Zeit für Gespräche mit Freund*innen, mit Familie zu nehmen, ohne Handy, ohne aufs Handy zu schauen.
Entschleunigtes Leben kann viele Formen annehmen und sich in verschiedenen Bereichen des Alltags ziehen. Und vielleicht verspürst du auch schon länger den Wunsch, deinen Tagesablauf ein bisschen anders zu gestalten, mehr Zeit für – „Achtung, Fremdwort – Hobbys zu finden oder einfach bewusster zu leben. Und diese Slow-Living-Philosophie lädt uns eben ein, unsere Lebensweise zu überdenken und die Schnelllebigkeit des modernen Lebens zu hinterfragen.
Und wie alles, über das wir reflektieren und das wir hinterfragen und vielleicht uns auch eine Veränderung wünschen – oft passiert das nicht von einem Tag auf den nächsten, und oft ist es ein langsames Herantasten. Was kann ich wirklich realistisch umsetzen? Was geht? Was kann ich vielleicht auch steigern? Mit ein paar Minuten am Tag anfangen und dann steigern?
Und für manche wird vielleicht ein paar Minuten innehalten am Morgen möglich sein, für andere nicht, weil am Morgen vielleicht alle Kinder, die man im Haushalt hat, vorbereiten muss auf den Schultag oder auf den Kindergarten oder was auch immer. Aber tatsächlich kann dieses entschleunigte Leben, diese entschleunigten Momente im Alltag auch, wie schon erwähnt, durch kleine Veränderungen umgesetzt werden.
Ein erster Schritt könnte sein, und das habe ich auch oft hier im Podcast erwähnt, uns weniger auf Multitasking zu konzentrieren. Multitasking, also vieles parallel machen – und dazu zähle ich auch den Podcast hören, während ich das Geschirr mache oder etwas schreibe, das jetzt nicht allzu viel Kreativität braucht. Das zähle ich auch hier hinzu.
Es vermittelt zwar das Gefühl, diesen Podcast bitte gerne immer hören, aber Multitasking vermittelt zwar das Gefühl, dass wir produktiv sind, aber es zieht uns oft in verschiedene Richtungen. Auch biologisch gesehen braucht unser Gehirn ziemlich viel Zeit, um sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und nicht abgelenkt zu werden durch eine andere Gehirnregion, die gerade aktiv ist, weil wir eben gleichzeitig was anderes tun.
Multitasking verhindert, dass wir wirklich auch im Hier und Jetzt sind und Dinge so wahrnehmen, wie sie wahrgenommen werden möchten und auch sollten. Ich würde eben vorschlagen, dass wir die eine Sache nach der anderen machen. Das kann auch ein Ansatz sein für Slow Living oder eben ist gelebtes Slow Living – das ist jetzt grammatikalisch nicht allzu korrekt, du verstehst, was ich meine.
Wenn du also isst, dann iss bewusst, ohne nebenbei zu arbeiten oder aufs Handy zu schauen. Ein weiterer praktischer Ansatz ist, den Fokus immer auf den Moment zu richten, auch in unscheinbaren Momenten. Also, wenn ich zu Fuß gehe zur Haltestelle oder zwischen Haltestelle und Arbeit oder Brötchen holen, oder wenn ich spazieren gehe, dann nehme ich mir die Zeit, auch die Umgebung wahrzunehmen – nicht die ganze Zeit über, aber für ein paar Momente, für ein paar Minuten.
Also, wie riecht die Luft? Welche Farben sehe ich? Welche Geräusche höre ich gerade? Wie fühlt sich der Boden unter den Füßen an? Wie fühlen sich meine Füße in den Schuhen an, die ich heute anhabe? Wie fühlt sich mein Körper in der Kleidung an, die ich heute anhabe?
Diese kleinen Momente, diese unscheinbaren Momente der Achtsamkeit, können es uns ermöglichen, auch mal kurz aus dem Gedankenkarussell, das uns tagtäglich begleitet, auszusteigen und für ein paar Momente zu uns zu kommen, zu entschleunigen und vielleicht auch ein bisschen mehr für innere Ruhe zu sorgen.
Und ja, bewusste Pausen in den Tagesablauf einzubauen, die wir schon im Kalender für uns gebucht und geplant haben, kann auch sehr hilfreich sein. Also bewusste Zeiten einplanen, wo wir nichts machen müssen, wo wir einfach nur sein dürfen, wo wir nichts produzieren müssen. Und es kann eben kurz am Morgen eine kurze Sportsequenz sein, ein kurzer Morgenspaziergang oder eine Meditation.
Das können ein paar Minuten Stille in der Mittagspause sein, wo ich vielleicht eine Atemübung mache oder auch ein kurzer Spaziergang am Abend nach dem Feierabend oder auch nach dem Abendessen. Musik bewusst zu hören und nur Musik zu hören – und zwar die Musik, die ich möchte und nicht die, die mir ein Algorithmus auf einem Streamingdienst anbietet – kann auch ein schöner Moment der Entschleunigung sein, wo ich bewusst sage, ich möchte gerade diesen Song hören oder dieses Album wieder hören, das ich zehn Jahre nicht mehr gehört habe.
Es sind eben diese kleinen, bewussten Momente, die den Alltag entschleunigen und uns so kleine Oasen von Harmonie, von Balance und innerer Ruhe schenken können. Die Kunst des Slow Living liegt in der Integration kleiner, achtsamer Momente in den Alltag. Es kann eben ausreichen, bestimmte Routinen langsamer und bewusster zu gestalten. Auch das Zähneputzen zum Beispiel kann ein Moment des Slow Living sein, ein achtsamer Moment.
Es ist zwar eine Gewohnheit, sich die Zähne zu putzen, weil es zur Gesundheit und zu den guten Sitten, sage ich mal, dazugehört, die Zähne zu pflegen. Aber auch die Routine des Zähneputzens, wenn ich sie bewusst wahrnehme und parallel nichts anderes mache, kann zu einem sehr schön entschleunigten Moment werden, wo ich mich um meinen Körper kümmere.
Und am Morgen – ich habe schon ein paar Dinge erwähnt – aber auch sich am Morgen die Zeit zu lassen, eben nicht als Erstes auf das Smartphone zu schauen. Diesen Zeitpuffer sich zu verschaffen zwischen „Ich bin aufgewacht“ und „Ich bin da in der Welt“, ein bisschen mehr zu verlängern, schafft auch ruhige und stille und entschleunigte Momente, die wir mit uns selbst und vielleicht auch mit unserem Leben verbringen können.
Für den Abend habe ich schon das abendliche Zähneputzen erwähnt, aber man kann das auch ein bisschen ausbauen. Man kann auch sagen: „Ich übe mich oder ich praktiziere regelmäßig ein abendliches Ritual, das mir hilft, abzuschalten und auch diese Entschleunigung in mein Leben einzuladen.“
Und das kann – es sind nicht alle Fans von Bädern, ich zum Beispiel bin kein großer Fan – aber ein entspannendes Bad mit einer Badessenz oder mit ätherischen Ölen oder mit Salzen ist so ein schöner Ausklang, aber auch das Lesen eines Buches, was ich auch oft mache, oder ich male auch gerne am Abend. Ich habe immer ein Projekt, an dem ich male, und ich nehme mir gerne dann am Abend nach der getanen Arbeit die Zeit, vielleicht auch manchmal eine Stunde, zu malen.
Malen ist mein wiederentdecktes Hobby, aus Spaß am Tun. Und für mich ist es so ein entschleunigter Moment, wenn ich einfach in die Welt der Farben und der Formen eintauchen darf. Was ich auch gerne am Abend mache, ist Yoga. Besonders im Winter liebe ich Yoga, besonders Yin-Yoga. Es schließt meinen Tag wirklich so schön, achtsam und ruhig ab. Wirklich, es dauert manchmal nicht länger als 30 Minuten, aber für mich ist es so, als ob die Zeit wirklich stillsteht. Es hört sich jetzt sehr klischeehaft an. Ich empfinde es aber so, und für mich ist es eben dieses gelebte Slow Living.
Du darfst diese Rituale und Gewohnheiten eben an deine Präferenzen und auch an dein Leben und deine Gewohnheiten und auch den Lebensrhythmus in deiner Wohnung, in deiner Familie, in deinem Haus anpassen. Slow Living kann aber auch bedeuten, dass wir im Alltag bewusster Entscheidungen treffen. Und das kann auch bedeuten, öfter mal Nein zu sagen und Dinge auch nicht an uns heranzulassen, also Nein zu sagen zu sozialen Events, zu beruflichen Events und sich eben nicht für alles verpflichtet zu fühlen, Ja zu sagen. Es geht darum, Prioritäten zu setzen, zu erkennen, was wir wirklich brauchen, was uns guttut, und den eigenen Bedürfnissen Raum zu geben.
Es geht aber auch darum, zu entscheiden, welche Reize von außen lasse ich an mich heran und nicht nur welche, aber auch wann und wie lasse ich sie an mich heran. Also wann lasse ich Nachrichten an mich heran? Indem ich zum Beispiel entsprechende Apps auf meinem Handy eben nicht habe, jederzeit informiert zu werden, oder auch wenn ich sie habe, schalte ich vielleicht die Benachrichtigung aus und gehe selektiert und sehr aktiv in die Apps rein, um mich zu informieren:
Was ist gerade in der Welt los und wann entscheide ich, es zu erfahren? Also ich entscheide, wann ich mich informiere, was sind die Nachrichten des Tages und nicht andersherum. Das kann auch eine Art sein, entschleunigt zu leben im Sinne von: Ich entscheide, wie sich der Rhythmus meines Tages anfühlt und wann ich was an mich heranlasse.
Achtsames Handeln und das Spüren der eigenen Grenzen sind wesentliche Bestandteile, finde ich, einer achtsamen Lebensphilosophie und eben auch des Slow Living. Es gibt auch sehr viele Bräuche in anderen Ländern, besonders in Skandinavien, die sehr eng mit dem Konzept des Slow Living verbunden sind, und die möchte ich dir nicht vorenthalten. Also es gibt den Begriff Hygge, den viele aus Dänemark kennen oder Lagom aus Schweden. Hygge beschreibt das bewusste Genießen von gemütlichen Momenten, sei es durch Kerzenlicht, eine Tasse Tee oder Zeit mit den geliebten Menschen. Es geht um die kleinen Freuden des Lebens und darum, das Hier und Jetzt zu schätzen.
Es gibt einen ganzen Einrichtungsstil rund um Hygge, also gemütlich, kuschelig, selbstfürsorglich soll dieser Stil sein, mit schönen weichen Stoffen, mit schönen sanften Farben. Lagom, wenn ich es richtig ausspreche, bedeutet "genau richtig" und steht für ein Leben im Gleichgewicht, in dem Übermaß und Mangel gleichermaßen vermieden werden. Diese Lebensphilosophie betont ein bewusstes Maßhalten, das auch im Slow Living seinen Platz finden kann.
Und ein anderer skandinavischer Brauch, der auch perfekt zum Slow Living passt, ist die schwedische Fika. Dabei handelt es sich um mehr als nur eine Kaffeepause – was das ja eigentlich bedeutet. Fika ist eine bewusst gepflegte Auszeit, in der man sich mit Freund*innen und Kolleg*innen trifft, eine Tasse Kaffee und vielleicht auch Gebäck, Zimtschnecken, Kuchen genießt. Es ist ein Moment des Innehaltens, des Versammenseins, der Entschleunigung, der Achtsamkeit in einem oft hektischen Alltag. Und diese Tradition zeigt, wie wertvoll es sein kann, kleine Pausen in den Tag zu integrieren, Ruhe und Gelassenheit zu finden.
Zum Abschluss möchte ich dich einladen, über deine eigene Art zu leben nachzudenken. Wo könntest du bewusst mehr Ruhe und Entschleunigung in deinen Alltag einbauen? Slow Living ist kein festes Konzept, sondern vielmehr eine Einladung, deinen eigenen Weg zu finden. Und ein paar Journaling-Fragen, die dir helfen können, deinen persönlichen Zugang zum Slow Living zu entdecken, könnten sein:
Welche Bereiche meines Lebens könnten von Entschleunigung profitieren?
Wie fühlt es sich an, bewusst langsamer zu leben?
Was bedeutet Qualität für mich im täglichen Leben?
Ich hoffe, dass dir diese Folge einen kleinen Einblick in die Welt des Slow Living geben konnte und dass du Inspiration für deinen Alltag mitnehmen kannst. Nimm dir gerne Zeit, diese Fragen für dich zu beantworten. Du findest sie in den Show Notes wieder, wie alle Journaling-Fragen, die ich in diesem Podcast in fast jeder Folge ab der neuen Saison teile. Und finde gerne auch deinen eigenen Rhythmus zur Entschleunigung, deinen individuellen Rhythmus. Vielen Dank, dass du heute wieder mit dabei warst und mir zugehört hast. Ich wünsche dir eine schöne Zeit. Bis zum nächsten Mal. Bye, bye und Servus.
Shownotes
E-Mail: rini@rinipegka.com