RINI PEGKA

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Stressfreie Weihnachtszeit – Achtsam durch die festlichen Tage

Advent und Weihnachten - eine magische Zeit voller Lichterglanz, Musik und dem Duft von frisch gebackenen Plätzchen. Doch wenn wir ehrlich sind, kann diese Zeit auch zu einer echten Belastungsprobe werden - vor allem für Frauen, die oft den emotionalen und organisatorischen Mittelpunkt der Festtage bilden. Zwischen der Suche nach dem perfekten Geschenk, dem Wunsch es allen recht zu machen und der Koordination der Feiertagspläne bleibt oft wenig Raum für sich selbst.

Wie schaffen wir es, die Festtage nicht nur zu überstehen, sondern wirklich zu genießen? Mit einer guten Portion Achtsamkeit, bewussten Entscheidungen, einer Prise Humor - und viel, viel Geduld (oder Glühwein, you do you)!

Warum die Weihnachtszeit so oft im Stress endet

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch eine Zeit voller Erwartungen. Und diese Erwartungen treffen uns Frauen leider immer noch besonders hart, oder eben härter als andere:

  1. Der „Geschenke-Marathon“: Die To-do-Liste wird immer länger. Für die Kinder, den Partner oder die Partnerin, die Schwiegereltern, Freunde, Kolleg*innen und die Lehrerin des Jüngsten soll das perfekte Geschenk gefunden werden. Am Ende wird alles liebevoll eingepackt und man fragt sich: „Hat überhaupt jemand bemerkt, dass ich dieses Jahr keine Weihnachtsplätzchen gebacken habe?“

  2. Die „Festtagslogistik“: Wer fährt wann zu welcher Familie? Wer bringt die Großtante nach Hause? Und wie koordinieren wir die Zeit zwischen den Eltern, Schwiegereltern und der eigenen Familie, ohne dass jemand beleidigt ist?

  3. Das „perfekte Festmahl“: Wir scrollen durch Pinterest, suchen das ultimative Rezept und stehen dann stundenlang in der Küche, nur damit die Kinder am Ende doch nur Würstchen mit Kartoffelsalat wollen.

  4. Der unsichtbare Druck: Niemand spricht darüber, aber wir spüren ihn – die Erwartung, dass alles reibungslos, harmonisch und „wie früher“ abläuft. Harmonie lässt sich aber nicht erzwingen, und manchmal entstehen Konflikte gerade dadurch, dass wir uns zu viel zumuten.

Die Spuren der Polykrisen

Die vergangenen Jahre waren und sind für viele von uns besonders herausfordernd. Pandemie, Klimakrise, Inflation, Kriege - all das hinterlässt Spuren, die im Alltag oft unbemerkt bleiben.

Gerade in der Weihnachtszeit spüren wir aber diese Narben umso stärker: Finanzielle Unsicherheit kann den Geschenke-Marathon erschweren oder ganz ausfallen lassen, was mittlerweile viele - auch unabhängig von ihrer aktuellen monetären Situation - in die Tat umsetzen und nicht die schlechteste Idee ist.

Die Angst vor Veränderung lässt uns an Traditionen festhalten (aka call me Nostalgie-Hype) und die allgemeine Überforderung macht es schwer, die Feiertage entspannt zu genießen.

Es ist wichtig, diese Belastungen zu erkennen und sanft mit uns umzugehen. Erlaube dir, weniger zu tun und setze bewusst Prioritäten - denn mit diesen Gefühlen bist du nicht allein und sie verdienen ihren eigenen Raum.


Wie wir Weihnachten entschleunigen können

Ich habe dir ein paar Impulse mitgebracht, wie du in der Weihnachtszeit achtsam einen Gang zurückschalten kannst, um dir vielleicht etwas vom Feiertagsstress zu nehmen:

 

Prioritäten setzen

Es muss nicht alles perfekt sein - und um ehrlich zu sein: Nichts und niemand muss perfekt sein! Welche Traditionen sind dir wirklich wichtig? Auf den Rest kannst du bewusst verzichten. Zum Beispiel:

  • Statt aufwendig selbst zu backen, bestell die Kekse bei einer befreundeten Hobbybäckerin oder vertraue deiner Lieblingsbäckerei. So unterstützt du die lokale Gemeinschaft und sparst dir Stunden in der Küche!

  • Plane ein einfaches Menü, das dich nicht stundenlang in der Küche festhält. Es muss nicht immer das 5-Gänge-Menü sein - Fondue oder Raclette laden zum gemütlichen Beisammensein ein und geben dir Zeit, mit deinen Liebsten am Tisch zu sitzen.

 

Zeit statt Dinge schenken

Statt durch Einkaufszentren zu hetzen, um das perfekte Geschenk zu finden, lade ich dich ein, Zeit zu schenken - anderen und dir selbst.

Ideen für achtsame Geschenke:

  • Für die Familie: Ein Gutschein für einen gemeinsamen Smartphone-freien Spaziergang im Winterwald, eine ausgiebige Nackenmassage für Papa oder ein Spieleabend ohne Handy.

  • Für Freund*innen: Ein „freier Nachmittag“ - du übernimmst das Babysitten, während sie endlich etwas für sich tun, was sie schon lange tun wollten, z.B. ins Kino gehen, Yoga machen, einen Business-Workshop besuchen, zur Kosmetikerin gehen oder einfach nur in Ruhe im Wald spazieren gehen etc.

  • Für dich selbst: Reserviere dir bewusst Zeit nur für dich (am besten mehrmals im Jahr) - sei es ein Tag im Spa, ein Nachmittag mit deinem Lieblingsbuch, ein Abend ohne Termine - was dir eben Freude macht und Erholung bringt.

 

Achtsame Geschenkplanung

Wenn Geschenke für dich zu Weihnachten gehören wie Puderzucker auf Vanillekipferl: Plane frühzeitig und mache dir eine klare Liste, wer wirklich ein Geschenk braucht. Oft sind es weniger Menschen, als man denkt. Beschenke lieber weniger Personen, dafür bewusst.

Pro-Tipp: Vereinbare mit Freund*innen oder der Familie ein „Geschenke-Stopp“ – stattdessen geht ihr gemeinsam essen oder trinkt Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder spendet das Geld für einen Zweck, den ihr schon lange unterstützen wolltet.

 

Das digitale Abschalten

(Das darf auch ich diesem Artikel natürlich nicht fehlen!)

Ein weiterer Stressfaktor in der heutigen Zeit ist die permanente digitale Erreichbarkeit – auch in der nur vermeintlich ruhigen Advents- und Weihnachtszeit.

Weihnachtsgrüße per WhatsApp, ständige Updates auf Social Media oder der Drang, auf jede Nachricht sofort zu antworten - all das kann uns aus dem Moment reißen und überfordern.

Wie wäre es mit einer digitalen Auszeit? Zum Beispiel:

  • Schalte Benachrichtigungen aus oder plane feste Zeiten, in denen du E-Mails oder Nachrichten beantwortest.

  • Vereinbare mit der Familie einen „Offline-Abend“ – ohne Smartphones, nur mit Brettspielen, Kerzenschein und Gesprächen.

  • Du möchtest über die Feiertage eine Social-Media-Pause einlegen? Hervorragend! Hier erfährst du sie dir gelingt.

Der digitale Detox muss nicht radikal sein, aber selbst kleine Pausen können helfen, im Moment anzukommen.

 

Rituale neu denken: Die Freiheit, Traditionen zu verändern

 Weihnachten ist oft geprägt von jahrzehntelangen Familien-Ritualen - "Das haben wir schon immer so gemacht!“ - und die Erwartung, daran festzuhalten, kann zusätzlichen Stress erzeugen. Was aber, wenn genau diese starren Strukturen der Grund dafür sind, dass sich die Feiertage mehr nach Pflicht als nach Freude anfühlen?

Es lohnt sich, mit Familie und Freunden offen darüber zu sprechen, welche Rituale einem wirklich Freude bereiten und welche vielleicht einfach nicht mehr zu einem passen. Mutig zu sein und Traditionen neu zu denken, kann befreiend sein - und oft sind andere sogar dankbar, dass endlich jemand den ersten Schritt macht.

Vielleicht wird aus dem aufwendigen Weihnachtsessen ein lockerer Brunch. Oder das alljährliche Wichteln bekommt eine neue Bedeutung, indem kleine, selbstgemachte Geschenke ausgetauscht werden, die von Herzen kommen.

Es können auch neue Rituale entstehen: Ein gemeinsamer Spaziergang, eine Achtsamkeitsrunde am Tisch, jeder liest eine Seite aus seinem Lieblingsbuch vor, gemeinsames Singen oder ein Moment der Stille vor der Bescherung. Weihnachten darf sich verändern - denn es soll vor allem eines sein: ein Fest, das verbindet und gut tut.

 

Die Weihnachtszeit durch die Augen einer Achtsamkeitscoachin

Ich selbst habe keine Kinder, was mir sicher einige der oben beschriebenen Stressfaktoren erspart. Das gibt mir die Freiheit, die Adventszeit und die Raunächte ganz bewusst und achtsam zu begehen. Aus meiner Coachingpraxis weiß ich aber, dass diese Zeit für viele meiner Klient*innen eine besondere Herausforderung darstellt.

Gerade Frauen, die mitten im Festtagsstress stecken, buchen in dieser Phase häufig Coaching-Termine bei mir. Sie suchen nach Wegen, wie sie mit den vielen Erwartungen und Anforderungen - von außen wie von innen - besser umgehen können. Dabei geht es oft um die Frage: „Wie kann ich Weihnachten so gestalten, dass es mich nicht ausbrennt, sondern nährt?

Mein Coaching bietet hier Raum, innezuhalten, Klarheit zu gewinnen und individuelle Strategien zu entwickeln. Und vielleicht ist es ja genau das, was du dir in diesem Jahr schenken kannst: einen Moment der Besinnung und der Selbstfürsorge.

Die Raunächte als achtsamer Übergang

Die Raunächte, also die 12 heiligen Nächte zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar, sind nicht nur ein magisches Ritual um diese Jahreszeit, sondern auch eine praktische Möglichkeit, das alte Jahr bewusst ausklingen zu lassen und das neue zu planen. Und natürlich bieten sie auch eine zauberhafte Gelegenheit, dem Festtagsstress ein wenig zu entfliehen.

Allgemeine Ideen für die Raunächte:

  • Schreibe jeden Abend auf, was dir an diesem Tag Freude bereitet hat.

  • Meditiere über eine Frage, die dich beschäftigt, und beobachte, welche Antworten in dir aufsteigen.

  • Ziehe Karten, wenn dich Karten-Sets ansprechen, oder schreibe in ein Journaling-Tagebuch, um mehr über deine Wünsche und Ziele zu erfahren.

  • Und wenn du Unterstützung in dieser magischen Zeit der Raunächte suchst, dann ist mein Buch „Raunächte für Anfänger“ vielleicht genau der richtige Begleiter für dich.

Es ist nicht nur ein Leitfaden für diese besondere Zeit, sondern bietet auch Raum für Besinnung, Achtsamkeit und Neuausrichtung - besonders für jene, die sich nach Klarheit und Ruhe sehnen.

Das Bonuskapitel speziell für Selbstständige zeigt, wie man das Geschäftsjahr achtsam abschließt und bewusst ins neue Jahr startet. Das Buch beinhaltet viele Journaling-Fragen, die sowohl deinen Erfolg als auch dein Wohlbefinden im Blick haben, und Impulsen für eine nachhaltige Planung, die auch im Alltag funktioniert.

 

Fazit: Weihnachten darf leicht sein

Weihnachten ist nicht der perfekte Baum, das teuerste Geschenk oder das aufwendigste Menü. Es ist die Zeit, die man mit sich selbst und seinen Lieben verbringt. Was könnte wertvoller sein?

Mit Achtsamkeit, bewussten Entscheidungen und der Bereitschaft, auch einmal liebevoll, aber bestimmt „Nein“ zu sagen, kann man die Feiertage genießen - ohne Perfektionismus und Überforderung.

Vielleicht ist dieses Jahr die perfekte Gelegenheit, neue Traditionen zu schaffen, alte Gewohnheiten loszulassen und Weihnachten auf deine ganz eigene Art und Weise zu feiern. Denn am Ende zählt nicht, wie perfekt alles war, sondern wie sehr und mit wem du den Moment genossen hast.