RINI PEGKA

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Was du tun kannst, wenn du anfängst, Social Media zu hassen – 6 Tipps

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#33 | Was du tun kannst, wenn du anfängst, Social Media zu hassen – 6 Tipps


Hass ist so ein Wort. Viele nehmen es gar nicht erst in den Mund, weil es so stark und absolut ist. Und in einer Wischi-Waschi Zeit in der man jaaa niemandem nie auf die Füße treten, geschweige denn als emotional geladen, gesellschaftlich oder kulturell unbeholfen aussehen möchte, vermeidet man es nur all zu gern.

Über die Aura des Wortes „hassen“ habe ich so meine eigene Theorie. Wenn man etwas oder jemanden hasst, dann sind da noch Gefühle da. Zwar gegenseitige der Liebe, aber man empfindet etwas. Etwas oder jemand ist einem eben nicht gleichgültig, so auf Zen-Mönch-ich vergebe-dir-und-alles-ist-Liebe Ebene.

Ich wage es sogar zu behaupten, dass manchmal, wenn wir sagen, dass wir etwas oder jemanden hassen, wir so starke Emotionen dabei bekommen, weil es uns im Grunde genommen triggert, weil wir in der Situation zu einem gewissen Grad unser Spiegelbild sehen. Und das, was wir sehen, gefällt uns gar nicht.

Man könnte also sagen, dass Hass die Summe der Gefühle des Abschaums, der Wut und Entrüstung gegenüber den Abgründen ist, die sich in der menschlichen Seele auftun können und mit denen wir konfrontiert werden.

Aber zurück zu Social Media. Es gibt wahrscheinlich mehrere Gründe, warum es dazu gekommen ist, dass du als Solopreneur anfängst Social Media zu hassen. Und obwohl du das schon länger fühlst, machst du weiter damit. Was zu noch mehr negativen Emotionen führt. Ein Teufelskreis. Aber hey, die guten News schon gleich an dieser Stelle: Du bist nicht allein! Viele Selbständige empfinden das gleiche, das kann ich von meinen Coachings nur bestätigen.

Dass ich Social Media kritisch gegenüberstehe, obwohl ich – oder vielleicht gerade deshalb -  mittendrin im Geschehen bin, ist nichts Neues. Als ich vor über 12 Jahren im Social Media Marketing meine ersten Schritte als Beraterin gemacht habe, war die Welt eine andere. Social Media waren noch in den naiven, fast orthopädischen Kinderschuhen.

Es war anfangs eine schöne, wilde, experimentierfreudige Zeit des offenen Dialogs, in der ich an diesem new shiny thing called Social Web eine richtige Freude hatte, als private Nutzerin, aber auch als Selbständige. Kommunikation in Echtzeit, Transparenz, Feedback! Hach.

Und dann kamen die Marketeers.

Dann kam Perfomance ins Spiel. Werbung. Tracking. Cookies. Influencer. Die Apokalypse. Nein, ich übertreibe natürlich, aber du verstehst was ich meine.

Was anfangs eine spannende, neu dazu gekommene online Marketing-Komponente war, wurde bald Pflicht, Notwendigkeit, ja unzweifelhafte Voraussetzung, um überhaupt als Marke oder Solopreneur eine Daseinsberechtigung in der Business-Welt zu haben.

Und dann kam der (digitale) Stress. Diktierende Algorithmen. FOMO. Vergleicheritis. Überforderung. Druck. Asozialität. Sprachnachrichten von 20-jährigen Kaltakquise-Heinis in deinen DMs. Ich schweife ab.

Social Media Marketing mit Achtsamkeit zu verbinden war die beste Entscheidung, die ich je für meine mentale Gesundheit und mein Business treffen konnte. Auf diesem Blog, in vielen Podcast-Interviews mit Gästen genau aus dem Bereich Digital Detox und digitale Achtsamkeit, aber auch auf Pinterest und Instagram berichte(te) ich oft von meinem Weg, den wichtigsten Stationen und die lehrreichen Lektionen, die ich täglich erleben darf.

Ich habe Social Media – und damit meine ich hauptsächlich Instagram, wo ich die letzten Jahre am intensivsten unterwegs war – nie für Kundengewinnung genutzt. Haben sich Kunden von mir möglicherweise mein Instagram-Profil angesehen, bevor sie mich kontaktierten? Die meisten, ja. War das ausschlaggebend für ihre Entscheidung mich zu buchen? Ich denke nein. Denn fast alle meine Kunden kommen über Empfehlungen zu mir. Und das seit über 20 Jahren.

Warum war ich also überhaupt auf Social Media so aktiv?

Um mich zu positionieren und die Botschaft der digitalen Achtsamkeit in die Welt zu tragen. Um zu zeigen, dass zu jedem Trend ein Gegentrend existiert und auch unpopuläre Meinungen über den Social Media Zirkus in der digitalen Bubble zurecht ihren Platz haben. Um zu beweisen, dass es auch andere Wege gibt als knallharte 24/7 online Marketing-Strategien. Achtsamere Pfade.

Um eine konstante, einfühlsame Stimme zu sein, die die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit in den Vordergrund, vor allen Algorithmen und Social-Media-Guru-Tipps stellt. Um zu erklären, warum du abhängig bist. Von deinem Handy. Von Social Media. Von der Bestätigung. Und das du nicht allein bist. Und vor allem, dass es nicht deine Schuld ist.

Wann ich angefangen habe, Social Media zu hassen? Ok, jetzt darf ich es dir verraten: Ich hasse Social Media eigentlich gar nicht. Als Selbständige haben mich die sozialen Plattformen in der Vergangenheit viel Nerven gekostet, das ja. Dann bin ich die letzten Jahre mein Social Media Marketing achtsam angegangen und inzwischen nutze ich sie fast überhaupt nicht mehr. Sie sind mir für meine Marketing-Zwecke egal. Yep. Du hast das richtig gelesen. Zen-Mönch Status, check!

Je intensiver ich mich mit der Thematik der „Attention Economy“ befasste, je mehr Expert:innen ich interviewte, je länger ich mir wieder mein biologisches Wissen über die neurologischen Prozesse im menschlichen Gehirn, die von den Plattform-Entwicklern ausgenutzt werden, um uns an der digitalen Nabelschnur zu halten, in Erinnerung brachte, umso mehr wollte ich mich von der Social Media Manege und ihren skurrilen Sensationen entfernen.

Die Social Media Obsession unter manchen Selbstständigen um mich herum kam mir wie eine Krankheit vor, ein Virus, dass sich im globalen Netzwerk multiplizierte und immer weiter mutierte, mit der humanen Logik, Empathie und Aufmerksamkeit als optimalen Wirt.

Dazu kam die Asozialität, die mir immer häufiger auf Instagram begegnete. Ich bekam die liebsten, süßesten Dankesnachrichten von Follower:innen in meinen DMs, besonders nach dem Versand meines monatlichen Newsletters mit der exklusiven Meditation. Ich tauschte mich oft mit ihnen und anderen aus der Community aus, nur um ein paar Tage oder Wochen später per Zufall festzustellen, dass man mir nicht mehr folgte. Auf meine verblüffte Nachfrage kam die Antwort, dass ich nicht mehr mit ihren Inhalten regelmäßig interagierte. „Und es ist ja ein Geben und Nehmen“, hieß es dann.

Nichts da, mir gefällt, was du machst und ich möchte von dir lesen/hören/sehen. Auch kein Verständnis für Social Media freie Wochenenden und eben meine in die Praxis umgesetzte digitale Achtsamkeit und achtsame Social Media Marketing Strategie - alles Themen, für die man mir ja überhaupt gefolgt ist. Von „sozial“ keine Spur. Eiskalt kalkuliertes Business. Hauptsache der Algorithmus ist happy.

Ich wollte und will nicht mehr Teil davon sein: Andauernd etwas auf Social Media tun zu „müssen“ – liken, kommentieren, speichern, teilen, interagieren. Sonst bin ich angeblich nicht „sozial“ genug, was übersetzt heißt, dass der Verfasser des Beitrags vom Algorithmus nicht wahr genommen wird und ich, rückschlüssig, von ihr oder ihm auch weniger – oder gar keine –  Insta-Liebe bekomme. Was das mit „sozialem“ Verhalten zu tun hat, war und ist mir schleierhaft.

Und obwohl ich Social Media in den letzten Jahren achtsam genutzt habe, also genauso wie ich es predige, entschloss ich mich mein „Stück“ nun komplett auf meine eigene Bühne zu verlagern, wo ich selbst Autorin, Regisseurin, Produzentin und Artistin bin: Wie viele Zuschauer mich zu sehen bekommen, hängt zwar nicht nur von meinem “künstlerischen” Talent ab, sondern auch vom Aufseher namens Google Ranking, aber mit dem hatte ich schon immer ein gutes Verhältnis gehabt. Anscheinend steht er auf bissige scharfsinnige Griechinnen mit Naturlocken.

Bis es aber dazu kam, gab es viel an Selbstreflexionsarbeit, Vorbereitung und Planung zu tun. Wenn du am Ende deiner digitalen Geduld angelangt bist und das energiegeladene Wort „hassen“ hinter dir lassen möchtest, habe ich für dich Fragen, Tipps und Denkanstöße mitgebracht, die mir bei diesem Mindset-Switch weitergeholfen haben: 

1. Gönn dir erstmal eine Social Media Pause

Wenn hier schon alle Glocken deines Nervensystems Alarm schlagen, dann können wir uns darauf einigen, dass du für die nächste Zeit nur einmal die Woche postest, in der du dann maximal (!) 15 Minuten online auf der Plattform bist – knallhart, egal was. Wenn sich Gespräche ergeben, verlagere sie auf E-Mail oder Telefon, bzw. Video-Call. Am besten planst du im Voraus 4 Inhalte ein, die du über den kommenden Monat verteilst. Oder du beauftragst eine virtuelle Assistenz für dich zu posten und zu interagieren. DU bleibst erstmal einen Monat weg vom Social Media Fenster. Apps vom Handy löschen nicht vergessen.

2. Der wichtigste Schritt im Prozess: Check-in

Nachdem das aus dem Weg ist, stell dir nun in aller Ruhe die folgenden Fragen, für die du ganze 4 Wochen Zeit hast (gerne auch mehr!) sie zu beantworten:

  • Ist es Social Media, was du hasst, oder deine aktuelle Marketing-Strategie?

  • Was hasst du genau daran? Welchen Teil davon? Werde konkret.

  • Kannst du diesen Teil vereinfachen, abgeben, ganz weglassen, oder mit etwas anderem, was dir gute Gefühle verursacht, ersetzen?

  • Nervt dich vielleicht sogar dein eigenes Business? Wann hast du dieses Gefühl das erste Mal gespürt? Was oder wer genau war der Auslöser?

  • Gibt es etwas, was du ändern möchtest an deinem Business?

  • Bist du abgekommen von deinen Werten und Zielen? Falls ja, warum und wann? Wie kannst du wieder zurückfinden? Kann es sein, dass du deine Werte und Ziele neu definieren musst?

Dieser Teil ist der essentiellste der „Arbeit“, die du machen wirst, deswegen nimm dir so viel Zeit du brauchst. Nimm diese Fragen mit, wenn du spazieren gehst, wenn du meditierst, wenn du in dein Journal schreibst, wenn du eine Stunde Fahrzeit im Zug hast. Lass deine Gedanken dazu schweifen, reifen, sich entwickeln, werfe sie über den Haufen, nimm sie wieder her und betrachte sie aus einem anderen Winkel. Lebe mit ihnen.

3. Sprich darüber

Oft fühlen wir uns mit der Social Media Überforderung allein, denn Social Media zeigt uns genau das Gegenteil davon. Immer. Alle anderen sind angeblich IMMER happy, führen ihr Business „mit Leichtigkeit“, posten regelmäßig, zeigen sich von ihrer Business-Schokoladenseite in den Instagram-Stories. Da fällt es schon schwer, über die erdrückenden Gefühle des digitalen Stresses und der Social Media Müdigkeit als Selbstständige zu sprechen. Mach es trotzdem. Sprich darüber mit deinem Coach oder Therapeuten, falls du einen hast, mit Gleichgesinnten, mit deinem Partner, deiner Freundin, deiner Mutter.

Meine Mama hat so viel mit Social Media zu tun, wie zwei Hobbits aus Mittelerde auf dem Weg zum Schicksalsberg. Aber, als ich mich ihr vor Jahren, am Beginn meiner Reise zur digitalen Achtsamkeit öffnete, sagte sie: „Kind, es gibt nichts Wichtigeres im Leben als die Gesundheit. Wenn deine darunter auch nur im geringsten leidet, dann tu was.“

4. Slow Living – raus aus dem Produktivitäts-Hype

Übe dich in Achtsamkeit und Geduld. Oh je, gleich zwei schwierige Wörter in einem Satz. Was ich damit meine: Mache Pausen der Pausen willen. Gehe spazieren, um zu spazieren. Mach ein Hobby, um das Hobby zu machen. Je schlechter du darin bist, umso besser. Versuche was Neues, steig in die Strassenbahn und fahre zu einem Stadtteil, in dem du noch nie warst und setz dich dort in ein Café. Keine Ziele, keine Erwartungen, kein Aufzeichnen. Kein ich mache x jetzt, um später y. Es gibt kein später. Es gibt nur diesen Moment. Auch die Absicht, achtsam im Hier und Jetzt zu leben, kann mit Leistungsdruck verbunden sein. Dabei können wir nicht anders als nur den gegenwärtigen Moment zu (er)leben.

Bücher, die ich dir empfehlen kann, um dich mit der Endlichkeit unseres Lebens und der Illusion der Hustle-Gesellschaft noch intensiver zu befassen sind:

  • „4.000 Weeks“ von Oliver Burkeman (Bestseller, relativ neu, aber ungemein gut)

  • „Jetzt – Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle (DER Achtsamkeits-Klassiker ohnehin, mehrschichtige, aber wertvolle Lektüre, sei gewarnt)

Mein Slow Down Guide kann dich in diesem Prozess auch unterstützen, du findest ihn hier.

5. Let it go

Ok, du hasst Social Media. So what? Keine Panik. Es gibt einen, oder sogar mehrere Gründe, warum das gerade passiert und dich diese Gefühle überkommen. Heiße sie willkommen. Empfange sie mit offenen Armen, Neugier und Abenteuerlust. Alles, was nach dieser Phase kommt, kann nur besser sein, oder?

Affirmationen, die dich hier begleiten können:

  • Ich darf Pausen machen.

  • Ich darf auch mal nicht wissen, was mit dir los ist.

  • Ich darf loslassen.

  • Ich darf sanft und emphatisch mit mir sein.

  • Ich darf mich um meine Gesundheit und meine Seele kümmern.

  • Ich darf Zweifel haben.

  • Ich darf meine Ziele ändern.

  • Ich darf meine Meinung ändern.

  • Ich darf mir Zeit lassen.

  • Ich habe Zeit.

  • Ich bin wertvoll.

  • Ich finde meinen Weg.

6. Trau dich andere Wege zu gehen

Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmens- und Markenkommunikation sind fast so alt wie die Spezies Homo sapiens. Oder wie denkst du, dass die ersten Stammanführer ihre Höhlenmitbewohner überzeugen konnten, den Ort zu wechseln, oder den einen vom anderen Waldpfad auf der Jagd vorzuziehen? Pure Logik war’s bestimmt nicht.

Und vielleicht bist du ja um einiges jünger als ich, aber ja, es gab mal eine (Business-)Welt ohne Social Media in der – halt dich fest – Produkte und Dienstleistungen dennoch erfolgreich verkauft wurden. Dass Millionen von uns Social-Media-Beratern auf der ganzen Welt ohne Internet (zu Ende) studiert haben erwähne ich hier nur ganz nebenbei – unabhängig davon habe ich persönlich keinen Abschluss in Marketing, BWL oder Kommunikationswissenschaften, aber das ist eine Geschichte für eine andere Teerunde.

Also: Social Media sind eine Option, keine Verpflichtung und gewiss nicht der einzige Weg, um Marketing als Selbständige zu betreiben.

Wenn du dir also nach diesen Schritten der Selbstreflexion nicht mehr ganz sicher bist, ob du überhaupt auf Social Media weiterhin aktiv sein möchtest, dann darfst du dafür andere Mittel einsetzen. Tools, die dich nicht abhängig und unglücklich machen und deine konstante Aufmerksamkeit fordern. Mach dir Gedanken in welche Formate du dein kreatives Talent stecken kannst, egal ob du erstmal gar nicht daran glaubst, eins zu haben:

Website/Blog/Newsletter

Falls du noch keine Website hast, dann wird es aber höchste Eisenbahn, mein lieber Herr Gesangsverein! Jede Person, die im Internet unterwegs ist, nutzt Suchmaschinen – für alles. Wie willst du und deine Lösung für ein Problem gefunden werden, wenn du keine eigene Präsenz hast im Äther? (Übrigens: Ich kann dich hier mit meinem achtsamen Webdesign gerne unterstützen, melde dich bei mir!)

Deine Website ist deine Bühne, auf der du dich, wenn du zusätzlich noch einen Blog pflegst, austoben kannst – ganz ohne Zeichenbegrenzung und Algorithmus-Zicken! Schreib über die Themen, die deine Kund:innen beschäftigt und die sie im Internet suchen und lass sie zu dir kommen – mit ein bisschen SEO Wissen kann das viel schneller passieren als du denkst.

Dein Newsletter ist der direkte Draht zu deiner Community und potenziellen Kund:innen. Dein digitaler goldener Schatz unter der Social Media Kohle. Versende ihn regelmäßig, halte ihn relevant mit dem Versprechen, das du deinen Abonnent:innen bei ihrer Anmeldung gegeben hast und kümmere dich um sein Wachstum, wie eine wertvolle, seltene Orchidee.

Podcast/YouTube/Pinterest

Wenn Schreiben nichts für dich ist, dann wechsle das Format zu Audio oder Video. Deinen Podcast kannst du auf allen gängigen Podcast-Plattformen veröffentlichen, aber auch auf deiner Website. Und ja, zwar ordnet man YouTube und Pinterest den Social Media Plattformen unter, dennoch dienen sie viel eher als Suchmaschinen und sind somit für dich viel stressfreier, im Vergleich zu Instagram, TikTok und Co. Pinterest kann dir sogar mehr Website-Traffic verschaffen, es dauert zwar ein bisschen länger, funktioniert aber nach wie vor.

Netzwerke/Pressearbeit

Aktiviere dein eigenes Netzwerk: Setz dich mit einer Tasse Kaffee hin und schreibe eine Liste ALLER Kontakte auf, die du kennst und an die du dich mit deinem Angebot richten kannst. Schreib auch die auf, von denen du meinst, dass sie dein Angebot nicht jetzt oder direkt brauchen, am besten in eine separate Liste. Wo du diese Kontakte findest? Nicht nur in deinem Familien- und Freundeskreis (das sind die Namen, die dir als erstes einfallen), sondern auch in dem du deine analogen und digitalen Tools durchstöberst: Die Adressen-Liste in deinem iPhone, die Freundesliste auf Facebook, deine Follower:innen auf Instagram, die Kontaktliste auf LinkedIN und XING, aber auch online Gruppen und Communities.

Anschließend schreibst du die Kontakte beider Listen an, mit einer kurzen, persönlichen E-Mail. Die Personen der zweiten Liste werden gefragt, ob sie Personen in ihrem Netzwerk kennen, für die dein Angebot von Interesse sein könnte, und gebeten, dieses an sie weiterzuleiten. Schicke von diesen Netzwerkaktivierungs-E-Mails höchstens drei am Tag: Erstens, damit du dich damit wohler fühlst und zweitens, damit du genug Zeit hast, die Antworten, die du bekommen wirst, individuell und konzentriert zu bearbeiten. Was du so mindestens erreichen wirst ist sozialer als auf Social Media aufzutreten und dich wieder in Erinnerung zu bringen. Auf jeden Fall wird von deinen Bemühungen früher oder später der eine oder andere Auftrag resultieren. Netzwerken hat einen nachhaltigen und bedeutenden Effekte auf dein Business.

Mit Pressearbeit meine ich nicht die klassische Pressemitteilung: Damit wird der E-Mail Eingang der Fach-Journalisten täglich überschwemmt – keiner hat mehr die Zeit oder Muse sie sich überhaupt durchzulesen, also mach dir gar nicht die Mühe eine zu verfassen. Stattdessen schreibe sie persönlich an und biete ihnen genau das, nachdem Journalisten schon immer hinterher waren: Eine gute Story.

Sei es deine Expertise in einem speziellen Thema, das du gut erklären kannst, deine eigene spannende Geschichte, also etwas, was du erlebt hast, eine Transformation, von der auch andere hören sollten, oder deine kontroverse oder besondere Meinung zu einem Thema. Mach den Journalisten ein Gesprächs-Angebot, das sie nicht abschlagen können, den sie sind immer auf der Suche nach packenden Inhalten.

Und wenn du für dich doch dafür entschieden hast, weiterhin auf Social Media präsent zu sein, aber es anders angehen willst, nämlich bewusster, kontrollierter und ausgewogener oder es komplett ohne versuchen möchtest, dann ist vielleicht mein Buch “Digitale Achtsamkeit für Selbstständige” der Motivationsgeber und Mutmacher für dich. Im Buch gebe ich viel von meiner Erfahrung und Wissen weiter, ach gibt es spannende Interviews mit Selbstständigen, die ihren individuellen Marketng-Weg gehen.