Meine aktuellen Büchertipps für den Winter
Seitdem ich ein Buch, anstatt meinem Smartphone, in die Hand nehme, wann immer ich im Laufe eines Arbeitstages Pause mache, oder mich „ablenken“ lassen möchte, hat sich die Anzahl der monatlich gelesenen Bücher verdreifacht.
Ganz klar also die Empfehlung von meiner Seite aus: Mach Bücher lesen zu deiner neuen „Default“ Gewohnheit! Anstatt Instagram zu checken, einfach 1-2 Seiten lesen. Somit tust du deiner Bildschirmzeit und der damit verbundenen digitalen Achtsamkeit was gutes, plus, du erweiterst deinen kulturellen Horizont und dein Fachwissen, hakst Klassiker von der „Must-Reads“ Liste ab und förderst deine geistige Gesundheit. Win-Win-Win-Win also!
Ich hatte im Sommer in einem entsprechenden Blog-Artikel meine Top-7 Buchempfehlungen zum Besten gegeben. Zeit also zu sehen, was sich in der Zwischenzeit zu dieser Liste hinzugesellt hat und was auf dem Lese-Programm für die nächsten 1-2 Monate steht – vielleicht ist ja auch was für dich dabei?
Julia Peglow: “Wir Internetkinder: Vom Surfen auf der Exponentialkurve der Digitalisierung und dem Riss in der Wirklichkeit einer Generation.”
Ich bin auf das Buch und dessen Autorin Julia Peglow über den t3n Podcast aufmerksam geworden und habe es mir anschließend gleich geholt. Das Buch ist größtenteils autobiografisch und erzählt die Geschichte der digitalen Transformation der Autorin, vom anfänglichen Internetrausch in den `90ern bis heute, wo sie in kritischer Selbstreflexion aus dem virtuellen Hamsterrad ausgestiegen ist.
Wieso es mich so angesprochen hat? Julia und ich stammen aus der gleichen Generation. Wir sind die „Internetkinder“: Wir haben die Geburt, bzw. die kommerzielle Wachstumsphase des Internets von Anfang an mitbekommen und stehen mit einem Bein in der digitalen und mit dem anderen in der analogen Welt. Wir sind nahe genug am Virtuellen, so dass wir es schätzen und für uns als Tool nutzen können, aber auch entfernt genug von der digitalen Glitzerwelt, um die physische Welt nicht ganz verlassen zu wollen und die notwendige Balance dazwischen halten zu können. Sehr empfehlenswert, liest sich fließend und hilft bei der Selbstreflexion der eigenen Abenteuerreise im digitalen Dschungel.
Cal Newport: A world without email
Ich muss hier nicht nochmal erzählen, dass ich großer Fan vom Autor bin, oder? Seine Bücher „Digital Minimalism“ und „Deep Work“ nutze ich seit langem in meiner Arbeit als Coach für achtsames Social Media Marketing und natürlich auch für mich selbst.
Der Titel provoziert und macht neugierig, das steht schon mal fest. Eine Welt ohne E-Mails? Unvorstellbar! Oder doch nicht? Im Buch ertappt sich der/die Leser:in oft selbst und die eigene Art und Wiese zu arbeiten, im, wie es der Autor nennt, „Hyperactive Hive Mind“: Zig mal am Tag wird man von eintrudelnden E-Mails der Kolleg:innen gestört, ein hin und her, um Termine auszumachen, endlose Chatschleifen in Slack, damit das Team up-to-date bleibt.
Es geht auch anders. Ich weiß es, weil ich es selbst so für mich und meine Kunden umsetze. Cal Newport hat produktives, effektives Arbeiten es zu einer Wissenschaft und Kunst gemacht und erklärt in diesem Buch, wie man als Team und/oder Slebstständiger ohne zig E-Mails am Tag erfolgreich funktionieren kann. Sehr empfehlenswert, liefert viele praktische Beispiele und umsetzbare Tipps. Extra Tipp - Hörenswert: Cal Newport’s Podcast „Deep Questions“! Zurzeit mein persönlicher Podcast-Favorit.
Dr. Daniela Otto: „Digital Detox für die Seele: Mit Achtsamkeitsübungen bewusst online gehen”
Puh, Daniela schätze ich als Autorin und Mensch ungemein, das weißt du bereits schon von der Empfehlung ihres ersten Buches, aber auch von unserer ersten gemeinsamen Podcast-Folge - und ja, eine zweite ist gerade in Bearbeitung.
Das ist das zweite Buch der Autorin über Digital Detox und man könnte nicht entfernter von der Wahrheit liegen wenn man behaupten würde, dass doch alles darüber im ersten gesagt sei. Mitnichten! Daniela, in ihrem unverwechselbaren, poetischen und immer wieder philosophisch angehauchtem Stil, öffnet die Türen der Achtsamkeit und beleuchtet das Thema „Digital Detox“ aus neuen Winkeln.
Das Buch ist zwar spiritueller als sein Vorgänger, bietet aber auch viele neurowissenschaftliche Fakten zum Thema „digitale Bedürfnisse“, welche die biologischen Prozesse hinter der Smartphone- und Social Media- Sucht einfach und einleuchtend erklären. Provokant und mutig geschrieben, unterstützt uns die Autorin dabei, Farbe zu bekennen und die ersten Schritte unserer digitalen Achtsamkeitsreise zu gehen. Die Übungen, verstreut über das ganze Buch, helfen bei der Selbstreflexion und bieten eine hervorragende Grundlagen fürs Journaling. Höchst empfehlenswert, als wertvolles Geschenk für die eigene mentale Gesundheit, aber auch für eure Liebsten dieses Weihnachten. .
Auf meiner Leseliste:
Brad Stulberg, „The practice of groundedness: A transformative path to success that feeds – not cruhes – your soul”. Ich habe den Autor über Cal Newport’s Podcast kennen gelernt und bin sehr gespannt auf das Buch, da es eins meiner Herzensthemen anspricht: Soul aligned living. Wie man also ein Leben lebt, dass der Seele gut, dabei authentisch und – das füge ich hier persönlich hinzu – auch als Selbständige/r erfolgreich sein kann. Denn Erfolg ist relativ.
Jonathan Fields, „Sparked: Discover your unique imprint for work that makes you come alive“. Auch diesen Autor habe ich das erste Mal in einem Podcast gehört – erkennst du hier auch ein Muster? Der Autor hat ein Framework entwickelt, er nennt es Sparktype, anhand dessen sich erkennen und erklären lässt, wie man ein erfülltes und zufriedenes Leben genießen und in welcher Art von Arbeit man aufgehen kann. Ich bin sehr neugierig, welcher mein Sparktype ist.
Tara Swart, MD, PhD, „The Source: The secrets of the universe, the science of the brain”. Eine bekannte Neurowissenschaftlerin, die uns vieles, was im Gehirn vorgeht und den modernen Menschen beschäftigt, auf eine simple Art und Weise näher bringen kann, wie unsere Gedanken unser Schicksal beeinflussen, plus Tipps für den Alltag. Yep, genau mein „Revier“.
Oscar Wilde, „Das Bildnis des Dorian Gray“ . Ein Meisterwerk, ein Klassiker, was soll ich dazu noch schreiben? Über die Parallelen zur modernen Selbstdarstellungswelt von Social Media und dass das Werk nichts an Aktualität verloren hat, obwohl es im 19. Jahrhundert geschrieben wurde? Das Bildnis des Dorian Gray ist der einzige Roman von Oscar Wilde.