RINI PEGKA

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Das Wort des Jahres

„Aura“ ist das Jugendwort des Jahres 2024, das der Langenscheidt-Verlag im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben hat. Und anders als man vermuten könnte, wird das Wort nicht im spirituellen Kontext verwendet (was in unserer westlichen, überrationalisierten Welt auch ein Wunder wäre), sondern in einem ganz anderen:

Der Begriff bezieht sich zwar auf die Ausstrahlung oder das Charisma einer Person, wird aber sowohl positiv als auch scherzhaft verwendet. Jugendliche benutzen es zum Beispiel in Ausdrücken wie „voll minus 50 Aura, ey“, um humorvoll zu kommentieren, wenn jemand in eine peinliche Situation gerät (in meinem Fall: all the time 😁).

Warum ich das erzähle?

Neulich hat mich mein Wort des Jahres sehr beschäftigt - es war das erste Wort, das mir in den Sinn kam, als ich in den letzten Wochen an meinem Raunächte-Buch gefeilt habe.

Im Buch, falls du es noch nicht kennst, gibt es zu jeder Raunacht vier bis fünf Journaling-Fragen, die dir helfen, dich für das jeweilige Thema der Raunacht zu öffnen.

Einige dieser Reflexionsfragen geben Impulse zur Rückschau und laden dazu ein, Vergangenes aufzuschreiben und damit zu verarbeiten.

So hat sich auch in mir während des Schreibens von „Raunächte für Anfänger“ viel bewegt.

Bilder tauchten wieder auf, Emotionen kamen hoch, Gedanken wanderten hin und her, ich schmunzelte oft und so manche Träne floss - und viele Worte wurden zu Papier und auf den Bildschirm gebracht. 😌

Eines stach heraus, weil es mein 2024 wie kein anderes beschreibt:

Verlust.

Nicht das einzige, aber das tonangebende Wort. Mein Wort des Jahres also.

Ich habe in diesem Jahr einiges verloren:

Meinen geliebten Kater Chino, das Gefühl der Unendlichkeit des Lebens, das man in jungen Jahren so selbstverständlich sieht wie den ersten Schnee im Dezember, eine Bekanntschaft, die zum Gespenst wurde, die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die immer für mich da sind.

Es gab auch Tage, da dachte ich, ich hätte den Glauben an mich verloren - keine Sorge, er war nur kurz weg und kam rechtzeitig zurück.

Und einen Zahn habe ich tatsächlich auch verloren 😆 - man könnte sagen, ich habe ihn mir so richtig ausgeschlagen an diesem Jahr.

Das Wort "Abschied" kommt mir in den Sinn, es liegt nahe am "Verlust" – doch da gibt es einen feinen Unterschied:

Beim Abschied kann ich noch etwas kontrollieren, ich entscheide mich aktiv, mich von jemandem oder etwas zu verabschieden.

Aber beim Verlust gibt es keine Kontrolle, keine Vorwarnung.

Und das war in diesem Jahr verdammt schwer. Es hat mir Angst gemacht. Wie ein Ruder, das einem im Sturm aus der Hand gerissen wird.

Trotzdem (oder gerade deswegen) konnte ich das Schiff wieder in den Hafen manövrieren.

Ich bin immer noch da und schreibe dir diese Zeilen.🤎

Denn es gibt noch ein paar andere Worte, die mein Jahr 2024 ausmachen:

Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Mitgefühl, Akzeptanz, Kreativität, Ausdauer, Liebe, Freunde, Familie.

Wo Verluste sind, entstehen Lücken, manchmal so groß wie ein versunkener Kontinent.

Man könnte dazu aber auch folgendes sagen: Es öffnen sich Räume.

Mit ein wenig Mut können wir ihre Tür öffnen, auch wenn sie anfangs nur einen Spalt breit ist.

Es liegt an uns, hineinzugehen, sie zu erkunden, uns hineinzusetzen und zu spüren, wie es uns in ihnen geht.

Und wenn wir wollen, können wir diese Leere auch (wieder) füllen. 💫

  • Welches Wort ist dir gerade beim Lesen in den Sinn gekommen?

  • Hast du schon eine Idee, was dein Wort des Jahres* sein könnte?

Die Raunächte können eine Zeit sein, die dich beim Rückblick sanft umhüllt - ihre feine Energie hilft dir, innezuhalten, wahrzunehmen und in ungeahnte Tiefen deiner Seele einzutauchen.

Und sie werden dir nicht nur dein Wort des Jahres offenbaren, sondern noch viel mehr.

Mein Buch kann dich dabei begleiten, achtsam, sanft und alltagsnah. Hier erfährst du mehr darüber.

*Das offizielle Wort des Jahres wird traditionell Anfang Dezember von der Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt gegeben.